Bolivien | 26. September - 23. Oktober 2015 |
Unser geplantes Vorabend-Checking viel ins Wasser, da die American Airline fruehstens 3 ½ Stunden vor Abflug Gepaeck entgegen nimmt. Na dann halt ab ins Hotel mit unserem Gepaeck und am naechsten Tag nochmals Anlauf nehmen.
Erstaunlich gut und schnell wurden wir am fruehen Samstag-Morgen eingecheckt und nach 9 ½ Stunden, zwei warmen Essen und zwei Filmen spaeter landen wir sicher in Philadelphia. 2 Stunden bleiben uns, unsere Bikekartons und die 4 Gepaeckstuecke mit den Velosacochen entgegenzunehmen und wieder einzuchecken. 10 Minuten vor dem Boarding ist alles erledigt. Weitere 2 ½ Stunden spaeter landen wir in Miami.
Welcome in Miami mit einer Wartezeit bis zum Weiterflug von 5 Stunden. Langsam etwas muede versuchen wir zu schlafen, was jedoch nur auf dem Fussboden moeglich ist. Der Handy-Wecker ist gestellt und somit ist suessen Traeumen nichts mehr entgegen zu setzen. 1 Stunde vor dem Checkin werden wir per Handy geweckt und muessen feststellen, dass das Terminal geaendert hat. Also zurueck via Skytrain. Auf den ersten muessen wir 5 Minuten warten. Als dieser einfaehrt und wir eingestiegen sind, laeuft ein Flughafenbeamter durch und meint dieser fahre ab jetzt nicht mehr. Vis a vis komme in 10 Minuten gleich einer. Als wir beim richtigen Gate ankommen, hoeren wir bereits die Durchsage „letzter Aufruf fuer Naegeli/Keller“ somit hurry up…. Geschafft nehmen wir unsere Plaetze ein und kurze Zeit spaeter sind wir in der Warteschlange der Flugzeuge eingereiht, welche auf die Starterlaubnis warten.
Endlich, Start geglueckt wir sind in der Luft. Nach ca. ¾ Stunde die Durchsage das etwas nicht stimmt und ca. 5 Minuten spaeter, dass wir zurueck fliegen nach Miami. Das Flugpersonal laeuft mit verkniffener Miene durchs Flugzeug und mehrmals die Durchsage, dass wir uns anschnallen sollen auch das Personal hat sich angeschnallt. Ein wirklich mulmiges Gefuehl befaellt uns, da nicht klar ist, was Sache ist. Endlich koennen wir die Lichter von Miami ausmachen. Doch das ungute Gefuehl ist immer noch vorhanden. Sicher nicht zu Unrecht. Auf dem Flugfeld steht links und rechts massenhaft Feuerwehr, Polizei und alles was blinkt und helfen kann. Somit ist uns klar, dass etwas ernsteres auf unserem Flug vorgefallen sein muss.
Wir werden aus dem Flugzeug befoerdert uns ins Terminal geschickt. Dort werden wir mit Essens- und Trinkbons ruhig gestellt und mit der Mitteilung beruhigt, dass die Flugcrew und das Flugzeug ausgewechselt werden muss. Ein Weiterflug wird erst am Morgen ca. 6.00 Uhr stattfinden, jedoch am selben Gate. Alles legt sich, so gut es geht, auf den Boden und macht sich auf eine kurze unbequeme Nacht bereit. 3 Stunden spaeter die Mitteilung, dass das Gate nun doch gewechselt werden muss. Also auf zu einem weiteren Fussmarsch durch den Flughafen von Miami. Ein weiteres vertroesten der geplanten Abflugzeit um 2 Stunden, und dann… doch noch einsteigen. Wir nehmen im Flieger platz und lauschen der Durchsage, dass noch auf Sauerstoff fuer die Piloten (Landung in La Paz ist nur mit Sauerstoffmasken erlaubt) und der Flugerlaubnis fuer die Kabinencrew gewartet werden muss. Somit sitzen wir jetzt seit ueber einer Stunde im Flieger, die Klimaanlage tropft auf unsere Schultern und wir sind „hundemuede“. Endlich, wir sind startklar. Nach einem relativ ruhigen Flug, mit nur einem Essen und 6 ½ Stunden spaeter werden wir mit einem spektakulaeren Landeanflug auf La Paz belohnt.
Nach einer Reisezeit von 36 Stunden, davon etwa 20 Stunden Flugzeit werden wir vom Fahrer unseres Hotelbuses erwartet und in unsere Bleibe fuer die naechsten 5 Tage gefahren. Ortszeit Mittags 15.00 Uhr fallen wir ins Bett und schlafen mit kurzen Unterbruechen bis am naechsten Morgen um 07.30 Uhr.
Der abrupte Klimawechsel hat uns zugesetzt. Der Hoehenunterschied von 400m zu 4000m, die sehr hohe Lufttrockenheit, Temperaturunterschiede von bis +30 Grad tags und nachts nahezu dem Gefrierpunkt sind für den Organismus sehr belastend.In La Paz mussten wir wegen Magenbeschwerden und einer Erkältung den Aufenthalt von 5 auf 7 Tage verlängern. Der Einstieg in die ersten „Radel-Tage“ fiel uns nicht leicht.
In Oruro (225km) hat sich bei Alexandre die Erkaeltung zu einer Grippe ausgeweitet, wo nur noch Antibiotika Abhilfe schaffen konnte. Gleichzeitig musste bei Claudia eine virale Entzuendung der Lippen behandelt werden. Nach 5 Tagen Erholungszeit im Hotelzimmer konnten wir uns wieder in die Saettel schwingen und die Fahrt zur Lagunenroute fortsetzen.
Wir kommen gut voran. Unerwartet zieht jedoch am Nachmittag des zweiten Fahrtages ein Schleier vor die Sonne. Ein Unbehagen beschleicht uns, so dass wir beschliessen sofort das Zelt aufzustellen. Gerade noch rechtzeitig! Waehrend der naechsten halbe Stunde bricht ein Sandsturm los und wir sind froh im geschuetzten Zelt sitzen zu koennen.
Mit fortlaufenden Kilometern wird es sandiger und staubiger und 30 Kilometer vor Salinas endet der Asphalt definitiv. Ein Highlight steht bevor. Der Salar de Uyuni mit seiner riesigen Flaeche, eigentlich schneeweis, ist durch die Sandstuerme welche durch das Land ziehen mehr braeunlich als weiss gefaerbt. Dennoch reflektiert die Flaeche das Sonnenlicht und strengt die Augen an. Nach 50 Kilometer auf dem Salar erreichen wir die Isla Incahuasi. Da es nur wenige Strassen durch den Salar gibt und nachts die Jeeps teilweise ohne Licht kreuz und quer unterwegs sind, ist Campieren auf dem Salar nicht zu empfehlen. Somit verbringen wir die Nacht mit 5 anderen Personen im Refugio. Am Morgen verlassen wir die Isla und fahren weitere 50 Kilometer ueber den Salar. Einfach unglaublich diese Weite. Nach dem Salar wird die Strasse ruppiger und fordert uns immer mehr. An radeln ist auf dem unbefestigten Grund nicht mehr zu denken. Die Strecke ist mit groesseren Steinen durchsetzt, von Lastwagen zu Wellblech geformt, oder voll von tiefem Sand. Wir schwitzen, schieben und beschliessen, nach Ollaguee (Chile) zu fahren. Wir versprechen uns auf dieser Route weniger Schiebepassagen als auf der Lagunenroute welche wir bereits vor 7 Jahren mit einer gefuehrten Jeep-Tour gesehen haben.
Als wir den Grenzort Avaroa in Bolivien erreichen, sind wir ab Oruro bereits 10 Tage unterwegs. Die Formalitaeten sind schnell erledigt. Weniger schnell bringen wir den 5 Kilometer langen Grenzkorridor hinter uns. Der Wind blaest uns frontal mit unglaublicher Staerke entgegen. Radfahren ist unmoeglich. Ein Vorgeschmack auf Patagonien?
Bikerinfo zur Strecke
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Aktiv (14 Fahrtage) |
748 |
Kilometer |
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Total Hoehenmeter |
3'611 |
Hm |
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Durchschnittsgeschwindigkeit |
13 |
km/h |
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Fahrzeit in Bewegung |
57:49 |
Std. |