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Kyrgyzstan | 04. - 06. August 2012 |
Der Landeswechsel von Tajikistan nach Kyrgyzstan verlaeuft nicht wie gewohnt.
Bis zum "Kizil Art Pass" (4'290 M.) verbleiben noch 2 Kilometer unasphaltierte Rappelpiste. Praezise; Wir befinden uns nach der Zollabfertigung bereits ausserhalb der Landesgrenze, jedoch im 22 Kilometer breiten "Korridor" zwischen Tajikistan und Kyrgyzstan. Es ist uns nicht bekannt, zu welchem Hoheitsgebiet dieses "Niemandsland" gehoert.
Die Passhoehe des "Kizil Art" ist erreicht und wir freuen uns auf die erholsame Talfahrt und auf ein "Snickers" vom naechsten Kiosk. Das Teilstueck bis zur Einreise nach Kyrgyzstan erforderte hohe Konzentration und Kraft. Der Gegenwind war immer noch praesent und waermer war es auch noch nicht. Einmal mehr wurde nichts aus der "lockeren" Talfahrt. Die 12 Kilometer lange, unasphaltierte Strecke war mit unzaehligen Schlagloecher, weggebrochener oder gaenzlich fehlender Strassenstuecke gespickt. Die 800 Hoehenmeter tiefer liegende Kyrgysische Grenze (3'490 M.) erforderte mehr als zwei Stunden Fahrzeit. Kleinere Baeche, welche die Strasse ueberspuelen, sind zum Queren mit dem Fahrrad noch einzuschaetzen. Bei trueb fliessenden Gewaesser ist die Tiefe und der Untergrund schlecht auszumachen. Es wird zum Balanceakt das andere Ufer mit trockenen Fuessen zu erreichen.
Was? Schweizer Buerger benoetigen kein Visum fuer Kyrgyzstan? Nein, erklaert der Zollbeamte. Die Visapflicht sei vor einer Woche weltweit fuer 45 Laender aufgehoben worden. Sofort war der Stempel in den Pass gedrueckt, keine laestige Gepaeckkontrolle, keinen unverstaendlichen Deklarationszettel ausfuellen, und weiter geht es Richtung Sary Tash.
Auf einer grossen Weideflaeche, mit einer handvoll Yurten-Behausungen, finden wir einen gemuetlichen Zeltplatz. Nichts bleibt unbeachtet! Erst naehern sich die Kuehe und Ziegen und schon bald bringen Kinder Brot, Butter und Kefir. Neugierig bestaunt man die Fahrraeder und unsere futuristisch wirkende Yurte. Aufgefallen sind uns die zottligen jungen Yaks, welche grunzen wie Schweine.
Aufbruch; Der Wind blaest immer noch mit voller Staerke. Die herannahende Gewitterfront bewegte sich doch etwas schneller als erwartet und erreichte uns am Abend 25 Kilometer nach Sarih Tash. Es blieb keine Zeit um ein "lauschiges" Plaetzchen für die Nacht zu finden. Durch eine schnelle Entscheidung und eingespielte Handgriffe hoffen wir, in Rekordzeit das Zelt aufzuschlagen, die Packtaschen in der Apside unterzubringen und den Reissverschluss zu schliessen. Geschafft! Wir befinden uns im Trockenen, waehrend es draussen aus Kuebeln giesst.
Am folgenden Morgen; Alles um uns ist nass und feucht, die Fernsicht endet schon bald im Nebel. Es besteht weiterhin keine Wetterbesserung. Eine Stunde "strampeln" im Regenschutz mit Sicht auf "unendlich" laesst unsere Motivation auf den Tiefpunkt sinken. Wir ziehen es vor, in einer geheizten LKW-Kabine die verbleibenden 40 Kilometer bis nach Irkeshtam zu bewaeltigen. Die Chinesische Grenze ist erreicht.
Vom Schlagbaum der Kyrgisischen Grenze bis zum Chinesischen Zollgelaende sind noch 6 Kilometer zurueckzulegen. Ein Strasse, von Lastkraftwagen voellig zerstoert und nun zur Wellblechpiste umgeformt, ruettelt an unseren Nerven. Auf halber Strecke treffen wir auf zwei wandernde Rucksaecke, geschultert von 2 Touristen, die zu Fuss bereits dreiviertel Stunden unterwegs sind. Den vorbei fahrenden LKW ist es untersagt im Zollkorridor Personen aufzunehmen, einen Taxidienst oder Shuttlebus gibt es nicht, es bleibt nur "das Wandern ist des Mueller's Lust".
Bikerinfo zur Strecke
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Aktiv (3 Fahrtage) |
122 |
Kilometer |
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Total Hoehenmeter |
1'116 |
Hm |
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Durchschnittsgeschwindigkeit |
14 |
km/h |
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Fahrzeit in Bewegung |
8:41 |
Std. |